Yetis und Erkenntnisse beim Modellieren

Die Idee

Seit einer Weile spukte ein Yeti durch meinen Kopf. Ich hatte vor Monaten bereits eine Skizze angefertigt und sie auf meinem iPad vergessen, während ich an anderen Projekten saß.
Erst als mir die Idee kam einen Yeti zu modellieren, holte ich die Datei wieder hervor und begann sie zu überarbeiten.
Basierend auf der Skizze fertigte ich ein Drahtmodell und verkleidete es mit Alufolie und reichlich Kreppband. Um ehrlich zu sein; das grobe Gerüst sah nicht sehr vielversprechend aus.
Ich legte dennoch los. Abgesehen vom Material hatte ich nicht viel zu verlieren.

Modellieren und Zweifeln

Mit meiner Pastamaschine formte ich zuerst schmale Streifen aus Polymer Clay und umwickelte das ganze Gerüst.
Ich wusste nicht wirklich was ich da tat und zwischenzeitlich witzelte ich, dass mein „Yeti“ eher wie ein ziemlich unförmiger Golem aussah.
Eigentlich wollte ich zu diesem Zeitpunkt alles in den Mülleimer werfen, denn der Golemklumpen wollte und wollte sich nicht in einen Yeti verwandeln. Ich machte weiter, entfernte Modelliermasse, fügte hier und da wieder etwas hinzu – etwas, das ich am Modellieren liebe!
Ich betrachtete den Klumpen von allen Seiten, dachte nach, formte einen dicken Bauch, begann testweise einige Fellstrukturen einzufügen.
Für einen Moment sah ich in dem Gebilde meinen Yeti.

Ich machte ein paar Tage Pause, ging zurück ans Werk (immer noch recht entmutigt) und dachte, das ziehe ich jetzt durch, was immer dabei herumkommt.
Zwischenzeitlich verlor ich den Yeti aus den Augen und dann, auf einmal war er da. Die grobe Form schien endlich richtig zu sein und ich machte mich geduldig an die Details. Fellstruktur, Augenbrauen, Hörner, mehr Bauch, mehr Fell und dann war er fast fertig. Wieder einen Tag Pause und ich formte die letzten Details. Wich von meiner Skizze ab und ließ mich ein wenig überraschen.
Und da war er endlich; mein Yeti.

Und noch mal

Und weil ich nicht ganz glücklich mit dem Detailgrad der Figur war, machte ich den Yeti einfach noch einmal ein zweites mal. Diesmal ging mir die Form recht schnell von der Hand, da die erste Version als Vorlage diente.

Farbe und Erkenntnisse

Danach fehlte noch der letzte Schritt. Die Farbe!
Natürlich sollte der Yeti ein weißes Fell haben und Weiß ist eine ziemlich undankbare Farbe zum Auftragen auf Polymer Clay, da sie in Schichten gemalt werden muss, um voll deckend zu sein. Zwei Schichten später und ich konnte endlich mit der Lasur beginnen. Ich entschied mich für hellblau und das war die richtige Wahl. Mit einer Lasur aus Türkis und Blau arbeitete ich das Fell und den Untergrund aus und fügte noch Farbe für die Hörner und das Gesicht hinzu. Ganz zum Schluss fehlte mir dann aber doch ein wenig mehr Farbe und der Yeti bekam noch einen roten Filzschal.

Was ich beim Arbeiten gelernt habe ist; manchmal bin ich einfach zu ungeduldig, manchmal gebe ich meinen Arbeiten nicht die Chance sich zu entwickeln, will mit aller Macht die „hässliche“ Gestaltungsstufe überspringen und gleich das perfekte Ergebnis haben. Aber manchmal wird aus einem Klumpen Masse doch ein Yeti!


Verwendetes Material

- Holzscheibe
- Draht
- Alufolie
- Kreppband
- Super Sculpey Polymer Clay
- Amsterdam Acrylfarbe
- Bastelfilz

Zurück
Zurück

Gnome und noch mehr Gnome

Weiter
Weiter

Manchmal braucht es Veränderungen